HowTo: Zielgruppenerinnerung

Seit Update 4.64 kann man Bedingungen definieren, die bei Aufruf eines Patienten automatisch bestimmte Maßnahmen vorschlagen.
Der Befehl zur Einrichtung und Verwaltung dieser Funktion heißt zielgruppe.


Mit D wird der aktuelle Arbeitsplatz für die Funktion aktiviert oder deaktiviert.
Der Aufruf des Patienten in Duria präsentiert automatisch die Maßnahmenliste, wenn der Arbeitsplatz aktiv ist, allerdings
nur beim ersten Aufruf am Tag je Arbeitsplatz (Dazu Korrekturupdate einspielen!). Wenn danach noch einmal die
Liste eingesehen werden soll, muss diese mit zielgruppe und U aktiv aufgerufen werden (Tipp: Makro definieren!).
Mit T definiere ich die Textgruppe, in der eine Information zu der tatsächlich durchgeführten Maßnahme dokumentiert wird (Vorgabe: N).
Mit P öffne ich eine Liste, in der ich meine Maßnahmen erstellen und verwalten kann.



ZG Liste
Beispiel einer Liste von Maßnahmen in der Hausarztpraxis


Beispiel: Koloskopieempfehlung

Feld Bezeichnung identifiziert die Maßnahme, dieser Text wird in der Karteidokumentation und im Wartelistenkommentar benutzt.
Felder TG und Text entsprechen den ähnlichen Feldern im Duria-Modul such (Kombinationssuche), die Suchsyntax ist identisch.
Im obigen Beispiel wird die Textgruppe T nach dem Eintragsbruchstück oloskopie durchsucht, und der Patient fällt ins Muster, wenn
dieser nicht  (#) vorhanden ist. Dahinter steht die Art und Weise, mit der die Maßnahme im speziellen Fall üblicherweise
in der Praxis dokumentiert wird.
Im Feld Alter können die Größer-Kleiner-Operatoren benutzt werden: Hier werden alle Patienten älter als 54 Jahre gefunden.
Feld Geschlecht kein frei bleiben oder, wie z.B. bei Krebsvorsorgen, definiert werden.
Feld Intervall definiert den ab heute zurückgerechneten Zeitraum, in dem die Bedingungen aus TG und Text gesucht werden.
Mit Start und Ende kann ich einen Jahresabschnitt festlegen im Format tt.mm für Beginn und Ende des Zeitraums, in dem die
Maßnahme aktiv ist (s.u. Grippeimpfung).
Feld Programm definiert einen Befehl in Duria, der aus der Maßnahmenliste aktiviert werden kann. Hier kann z.B. auch ein
X-Programm stehen.
Feld TVV ermöglicht es, auch mehrzeilige Texte zur Dokumentation zu nutzen. Die Texte werden erstellt im TVV-Verzeichnis
ZGRUPPE, Schnellaufruf des Editors aus der obigen Maske mit [F3].
Im Feld Aktiv bei .. kann eine zutreffende Fallart markiert werden, wenn nichts markiert ist, wird in jedem Fall erinnert.
Feld Wenn Patient ... schließt im obigen Beispiel den Erinnerungszyklus, weil die Koloskopieempfehlung nur 1x im Leben abrechenbar
ist. Ansonsten steht hier sicherlich fast immer ein Nein.
Im letzten Feld Warteliste kann der Patient aus der Maßnahmenliste direkt in eine Warteliste eingetragen werden, z.B. wenn eine
Impfung vereinbart wird, die aus der MFA-Warteliste abgearbeitet werden soll.





Beispiel: NOAK-Patienten. Hier wird daran erinnert, den Stand der Laborkontrollen (m la) zu prüfen.


Beispiel: Finde alle Kassenpatienten über 34 Jahre, bei denen in den letzten 2 Jahren keine Gesundheitsuntersuchung abgerechnet wurde.
Die Textgruppe PR (=Prozedere) kann geöffnet werden, um spezielle Vorgaben für die MFA einzutragen.

01742189550
Beispiel: Hautscreening. Hier wird in Textgruppe PR eine entsprechende Anweisung eingetragen.


Beispiel: Gesundheitsuntersuchung bei Privatpatienten. Hier werden die vorzunehmenden Maßnahmen dezidiert in Textgruppe PR
eingetragen. PP5 ist ein spezielles definiertes Laborprofil.


Beispiel: Krebsvorsorge beim GKV-versicherten Mann.


Beispiel: Krebsvorsorge beim privat versicherten Mann.


Beispiel: Tetanus- bzw. Mehrfach-Standard-Impfungen alle 10 Jahre. Es werden Patienten gefunden, die entweder in I (=Impfungen)
keinen Eintrag haben, oder bei denen in den letzten 10 Jahren keiner der üblichen Impfstoffe dokumentiert wurde.


Beispiel: Grippeimfpung. Keine Einträge in I oder keine Einträge "Influenza" bzw. "Grippe" in den letzten 2 Quartalen. Gesucht wird
aber nur vom 15. September bis 15. Februar.


Beispiel: Patienten, bei denen regelmäßig die 03362 abgerechnet wird, die aber kein aktuelles GBA erhalten haben.


Abbildung: Maßnahmenliste bei einem speziellen Patienten

Informiert bzw. nicht informiert legt in N eine entsprechende Information ab und deaktiviert die Erinnerung für die Zeit des definierten
Intervalls.
Befehl löst den definierten Duriabefehl aus und fragt danach, ob der Patient als informiert gelten soll.
Kein  Interesse deaktiviert die Erinnerung für den aktiven Patienten für alle Zeit. Es sei denn, man ruft die Zielgruppenparameter unter
diesem Patienten auf, findet dort die Maßnahme als rot unterlegten Eintrag und aktiviert ihn wieder.
Warteliste setzt den Patient mit Bezeichnung als Kommentar in die definierte Warteliste.
Beenden, [F12]- oder auch [Esc]-Taste verlässt die Liste, als wäre sie nie aufgerufen worden.

Tipp: Der obligatorische Aufruf der Zielgruppenerinnerung sollte nur beim realen Patientenkontakt, sei es telefonisch oder
persönlich, eingeschaltet sein. Zur schnellen Ein- und Abschaltung sollte man mit der Makrofunktion eine Funktionstaste belegen.